Erleichterung vs. Belastung
Dankbar, Krebs gehabt zu haben?
Meine beiden Freundinnen, die Krebs hatten, kann ich leider nicht mehr fragen …
Wenn ich mich frage, kommt ein klares Nein.
Ich weiß nicht wofür.
Es war für mich keine “zur-Ruhe-kommen-Zeit” oder “zu-sich-selbst-finden-Zeit”.
Es ging über Monate ums nackte Überleben.
Ich habe Chemos nicht 1-2 mal wöchentlich bekommen, sondern täglich drei.
Und dann werde ich jetzt manchmal im Netz, in einem Buch mit DU angesprochen:
Wenn DU dich gesund ernährst, kannst DU die Übelkeit in den Griff bekommen.
Wenn DU täglich eine Stunde im Park spazieren gehst …
Da habe ich wohl auf der Intensivstation etwas falsch gemacht. Schaltet die Geräte ab, ich will in den Park!
Mein Mund war so entzündet, dass ich zwischenzeitlich künstlich ernährt werden musste.
Es war für mich kein “Weckruf”, keine “Krise”, es war die “Hölle”.
Dankbar bin ich aber trotzdem:
- all den tollen, lieben Menschen an meiner Seite (die Profis und die Privaten)
- meinem Spender, mit dessen Stammzellen ich jetzt lebe
- all denen, die in der Forschung unermüdlich arbeiten
- all denen, die sich im großen Umfeld “Krebs” einsetzen
- und dankbar, dass ich noch lebe!