Erleichterung vs. Belastung
Kochen für kleine Krebspatienten
Das mag ich nicht
“Mein Kind isst das nicht!” bekomme ich oft zu hören. Wie entstehen Gaumenfreuden, Geschmäcker, Ablehnungen und Neigungen zu bestimmten Ernährungsweisen bzw. Lebensmitteln? Ich denke, einiges ist angeboren – wie beispielsweise Unverträglichkeiten. Meine Schwester wollte nie Paradeiser, schon als Kind nicht. Andere Gemüsesorten waren kein Problem, aber wehe man zwang sie dazu, Tomaten zu essen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Vielleicht wusste der kleine Körper schon ganz genau, was ihm gut tut….
Neben Wasser bestehen die wunderbaren, köstlichen Tomaten aus Vitamin A, B1, B2, C und E und diverse Mineralstoffe wie Kalium, aber auch Biotin, Folsäure usw. Das Carotinoid Lycopin verleiht der Tomate die rote Farbe. Reife Tomaten sind sehr immunabwehrstärkend und sollen Krebserkrankungen vorbeugen. So weit, so gut. Histaminallergie wird gemeinhin auch als Tomatenallergie bezeichnet – sehr gut möglich, dass meine Schwester schon von klein auf allergisch war, und sie daher keine Tomaten mochte.
Kochen für kleine KrebspatientInnen
Beim Kochen für KrebspatientInnen geht es mir weniger darum, wichtige Vitamine oder Mineralstoffe zuzuführen, sondern eine Mahlzeit zuzubereiten, die von der betreffenden Person auch bei sich behalten werden kann. Deshalb befrage ich vorher alle ganz genau, was sie glauben zu vertragen bzw. was sie glauben essen zu können. Bei Kindern ist das etwas schwieriger, da manche von ihnen noch gar nicht genau wissen, was sie alles wirklich wollen, weil sie es teilweise noch nie gegessen haben.
“Das Auge isst mit” heißt es so schön, deshalb habe ich versucht, Gemüse, Kräuter, Ei und Mehl in eine Form zu bringen, die eher an ein Muffin erinnert, als an eine Gemüsespeise. Mögen Kinder Gemüse ist es ja kein Problem, welches anzubieten, aber in der 2. Ferienwoche werde ich meine Gemüsemuffins an Kindern zwischen 6 und 12 Jahren austesten, die ich während eines Ferien-Camps bekoche und von denen ich keinerlei Informationen habe, was sie gerne essen. Ich bin schon sehr neugierig, ob sie sich überlisten lassen!
Gemüse-Cupcakes mit Sauerrahm-Kräutertopping
Bio-Zutaten für 4 Personen (12 Stk.)
2 Karotten
1 Kohlrabi
1 Zucchini
1 kleine Zwiebel
1 kleine Dose Mais
2 Eier
3 El Weizen- oder Dinkelmehl
1 Tl Backpulver
Salz und Pfeffer
1 Tl Curcuma
1 El gehackte Petersilie
Butter oder Olivenöl
Für das Topping:
1 kleiner Becher Créme Fraiche
2 El zimmerwarme Butter
1 Messerspitze geriebene Zitronenschale
diverse Kräuter gehackt (Petersilie, Schnittlauch, Thymian…. was verfügbar ist)
Salz
Zuerst die Butter und die Créme Fraiche zusammenrühren, die Kräuter, die geriebene Zitronenschale und das Salz unterrühren und alles im Kühlschrank mindestens 3 Stunden kaltstellen.
Die Zwiebel fein hacken und kurz in Butter oder Olivenöl anschwitzen, die anderen Gemüsesorten sehr klein schneiden und kurz mitrösten, zuletzt den Mais abgießen und unterrühren. Auskühlen lassen. Mehl und Backpulver vermischen und mit den Eiern, den Gewürzen und der gehackte Petersilie mit dem Mixer oder Schneebesen verrühren. Alles über das ausgekühlte Gemüse leeren und miteinander vermengen.
Den Backofen auf 180 ° Umluft vorheizen. Die Silikon-Muffinformen mit der Gemüse-Eier-Mehl-Mischung füllen und dann auf ein Backblech stellen. Im Ofen ca. 20 Minuten backen, bis sie schön aufgegangen und leicht braun sind. Etwas auskühlen lassen, aus den Formen lösen und mit dem kalten Topping bestreichen. Zuletzt noch mit kleinen Kräuterblättern verzieren. Sehr gut dazu passt ein gemischter Blattsalat. Gutes Gelingen!
TIPP: Keine Papier-Muffinformen verwenden – die kleben dann fest und man kann die Gemüsemuffins nur schlecht herauslösen!
Die Wanderköchin mit Herz
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