Erleichterung vs. Belastung
Tränen, Trauer & Trost
Die Diagnose KREBS schlägt ein wie eine Bombe und verändert das Leben von einem Tag auf den anderen. Unvermutet. Unerbittlich. Unfassbar.
„Sie haben Krebs“ sind mitunter die drei schlimmsten Worte, die man hören kann. Plötzlich ist nichts mehr wie es einmal war. Kein Stein bleibt auf dem anderen; die eigene kleine Welt findet sich in SCHUTT UND ASCHE wieder.
Die grässliche Gewissheit will erst einmal selbst verdaut werden. Da stellt sich sogleich die schwierige Frage: „Wie sag ich’s meiner FAMILIE?“. Panik und Angst nagen unentwegt an der Seele, während man vor seinen Lieben ein hoffnungsvolles „Das schaffe ich schon“-Gesicht aufsetzt.
Man will Familie und Freunde nicht beunruhigen, sie beschützen und sie nicht mitreißen ins tiefe, schwarze Loch. Und alsbald ist man an dem Punkt angelangt, an dem man sein Umfeld auffängt, aufbaut und ihm Mut zuspricht. Man schlüpft in die Rolle des/der vermeintlich „STARKEN“, nur um anderen Leid zu „ersparen“.
Dabei sollte es doch genau umgekehrt sein. Als KrebspatientIn hätte man doch eigentlich „Anrecht“ auf TRÄNEN, TRAUER & TROST. Man möchte Wut und Schmerz laut hinausschreien in diese Welt, doch funktioniert man. Ein bisschen für sich. Und noch viel mehr für die anderen.
„Wie geht’s nun weiter?”, „Verlierst Du nun Deine Haare?“, „Musst Du sterben?“ – Tausend Fragen prasseln von außen auf einen ein. Man soll ANTWORTEN parat haben, obwohl der Kopf „overload“ meldet. Nichtsdestotrotz versucht man vernünftige Sätze mit viel positivem Blabla zu formulieren und ist bemüht, das Gute am eigenen Elend hervorzukehren („Der Tumor ist noch ganz klein“, „Es gibt hervorragende Behandlungsmöglichkeiten“). Fest entschlossen, ein Gefühl von „Alles wird wieder“ zu verbreiten.
Und ehe man es sich versieht, startet die kräftezehrende AKUTTHERAPIE, die Körper und Geist massiv hernimmt. Weitere kleine Bombeneinschläge. Äußerlich lässt sich die Therapie oft an Haarverlust und Gewichtsschwankungen festmachen. Dazu kommen Müdigkeit und Schmerzen. Innerlich sind Furcht und Kummer ständige Begleiter auf einem steinigen Weg direkt hinein ins Ungewisse.
Alles Belastungen, die es in der CANCER REALITY anfangs zu stemmen gilt.
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© Foto: Liz Lechner
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