Erleichterung vs. Belastung
(B)LOGBUCHEINTRAG VOM 07.02.2020: Die Haare… Der Bart…
Endlich mal wieder durchgeschlafen. Von 20:00 Uhr bis 05:00 Uhr. Das tat gut. Zwischen 6:30 Uhr und 7:00 Uhr stehen dann auch die Mädels auf. Alle machen sich fertig, haben Aufgaben zu erledigen. Und ich? Sitze rum und weiß nichts mit mir anzufangen.
Ich werde heute nochmal an den Bart gehen, der muss kürzer. Bei jedem Kratzen, Berühren, Drankommen fallen weitere Haare aus. Überall liegen Härchen rum. Ich stutze den Bart auf 8 mm. Sieht komisch aus. Ich fühlte mich absolut nicht wohl. Das bin einfach nicht ich. Ich komme mir vor wie ein Frosch . Die fiesen Augenringe tragen ihr Übriges dazu bei. Seit 15 Jahren trage ich nun mehr oder weniger langen Bart. Und jetzt? Fast komplett weg. Das geht mir an die Substanz und macht mich tiefsttraurig.
Ich versuche mich abzulenken. Ein bisschen am Rechner arbeiten. Heute Nachmittag machen wir uns dann gemeinsam Gedanken, was mit den Haaren auf dem Kopf passiert. Denn morgens liegen die nun auch vermehrt büschelweise neben meinem Kissen.
Ich werde wohl zukünftig mehr Mütze tragen. Vielleicht bewerbe ich mich ja auch als „Torsten Sträter“-Double.
Und noch was positives: in meiner Spotify-Playlist sind schon fast 60 Songs drin. Der Knaller!
Ich beschließe, meine AU mit dem Rad beim Arzt abzuholen. Gute Gelegenheit die Playlist mal anzuhören. Sie geht gut nach vorne.
Radfahren tut gut. Konditionell ist allerdings nicht mehr so viel zu holen. An einer Muddi auf ihrem Rad kann ich dranbleiben. Sie ist zum Glück noch oldschool ohne eBike unterwegs.
Nachdem ich zurück bin, nehme ich ein Bad is lasse die Playlist weiter durchlaufen. Ich entspanne. Ein Zustand, den ich in der Vergangenheit viel zu oft vernachlässigt habe. Leider kommt man mit der Entspannung auch ins Verarbeiten. Micha hat mir „Mutmacher“ von Kärbholz in die Playlist gelegt. Einen Song, den ich vorher noch nicht kannte. Der Text hingegen ist eingängig und lässt mich einknicken. Ich liege in der Wanne und heule wie ein Schlosshund. Das war’s. Aber es ist ok. Irgendwann ist es dann auch wieder gut. Einer meiner Freunde, der selbst vor wenigen Jahren den Krebskampf aufgenommen und heute gewonnen hat, hat mir vor Wochen schon prophezeit, dass der Punkt irgendwann kommen wird – und dass es auch in Ordnung ist, solange man nicht in der negativen Stimmung aufgeht, sondern sich weiter auf das konzentriert, was kommt.
Nach dem Mittag schaue ich noch 2 Folgen Game of Thrones, um halb 4 kommen Alex und Lara. Sie haben eine Klassenkameradin von Lara im Schlepptau. Wir versuchen, trotz aller Widrigkeiten, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten. Lara’s Freundin übernachtet dann wohl auch bei uns. Maxima ist bei einer Schulfreundin und kommt später nach Hause.
Ich kämpfe mich durch den Film „Bibi und Tina“, dann falle ich gerädert ins Bett. Geschafft, aber dennoch einigermaßen glücklich. Gute Nacht!