Erleichterung vs. Belastung
Clean Food, Sprossen & Mikrogrün
Die Pandemie beeinflusst unser Essverhalten. Waren es zu Beginn vor allem Brot- und Kuchenbackorgien, die uns den erzwungenen Aufenthalt daheim versüßen sollten, stehen mittlerweile alle möglichen gesunden Ernährungsweisen im Fokus. Vegan oder doch nur vegetarisch, biologisch, regional und saisonal – wie auch immer, Hauptsache, das Immunsystem wird gestärkt und möglichst viele Vitamine und Vitalstoffe durch gesunde Ernährung aufgenommen.
“Clean Food” ist ein nicht mehr ganz neuer Food-Trend, der durch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und die dadurch entstandenen neuen Bedürfnisse der Menschen nun aber enorm Schwung aufnimmt. Sprossen und Mikrogrün sind in diesem Zusammenhang unter anderem wichtige Schlagwörter. Kurz erklärt: Durch das Aktivieren und Keimen von Saatgut werden wichtige Inhaltstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme usw. um ein vielfaches erhöht. Das so entstandene “Super-Food” soll unser Immunsystem beim Kampf gegen Krankheiten unterstützen.
Soweit, so gut.
Sprossen ziehen ist keine große Hexerei, wichtig dabei ist nur, dass man sich genau an die Anleitungen hält und sauber arbeitet. Fünf Minuten pro Tag Arbeitsaufwand genügen, um zu Hause selbst die kleinen Vitamin- & Enzymbomben zu züchten. Wer Bedenken hat, sie roh zu genießen, sollte die Sprossen aber nicht über 42 ° erhitzen, denn sonst verlieren sie zu viel wertvolle Inhaltsstoffe. Es gibt eine große Anzahl an unterschiedlichem Saatgut: Von Mungobohnen über Weizen, Rettich, Belugalinsen oder Alfalfa – vieles kann man keimen lassen, und jede einzelne Sorte schmeckt einzigartig köstlich und liefert wertvolle Lebensenergie.
Für genauere Informationen empfehle ich folgendes Buch: “Sprossen & Mikrogrün” von Angelika Fürstler, erschienen im Hans-Nietsch-Verlag.
Und hier noch ein Rezept, das schnell und einfach nach zu kochen ist:
Kohlrabi-Erdäpfelschaumsuppe mit Belugalinsen- und Alfalfa-Sprossen (vegan, glutenfrei)
Zutaten für 4 Personen:
2 Kohlrabi
600 g Erdäpfel
1 große Knoblauchzehe
3 El Rapsöl
Muskatnuss, Salz und Pfeffer
1 l Gemüsebrühe
100 g Soyananda (fermentierte Bio-Soya-Alternative zu Sauerrahm)
Schnittlauch
Alfalfa- und Belugalinsen-Sprossen
Zubereitung:
Kohlrabi und Erdäpfel schälen und würfelig schneiden. Rapsöl in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen, fein würfelig geschnittenen Knoblauch ganz kurz anschwitzen, Kohlrabi und Erdäpfel dazu geben und etwas mitdünsten, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen und die Gemüsebrühe dazugeben. So lange kochen, bis das Gemüse weich ist und dann alles pürieren. Erst zum Schluss das Soyananda dazugeben – die Suppe soll dann nicht mehr aufkochen! Den geschnittenen Schnittlauch und die Sprossen erst im Teller darüberstreuen – sie werden nicht mit gekocht, damit die wichtigen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen!
Info: Die Belugalinsen-Sprossen haben einen intensiven, nussigen Geschmack, der an Maroni erinnert. Sie sind eine tolle Protein-, Eiweiß- und Vitalquelle! Und eine Handvoll Alfalfa-Sprossen enthalten mehr Vitamin C als 6 Gläser Orangensaft!
Gutes Gelingen!
Birgit Indra, die Wanderköchin mit Herz
PS: Für Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung – wende dich einfach über das Kontaktformular auf meiner homepage an mich!