Über meinen Blog
Ich bin ein kommunikativer Mensch und stelle mich neugierig und offen neuen Herausforderungen. Als Angehörige und Freundin von KrebspatientInnen musste ich erleben, dass es für viele nicht einfach ist, in so einer Situation Hilfe anzubieten und auch anzunehmen. Es ist schwierig, denn das Leben der Betroffenen stellt sich von einem Tag auf den anderen auf den Kopf – diese Situation ist häufig für beide Seiten, also auch für Angehörige und Freunde geprägt von Ratlosigkeit, Angst, Unsicherheit bis hin zu Panik.
Kochen und Essen verbindet Menschen auf der ganzen Welt in vielen Situationen. Egal welches Alter, welche Kultur oder welche gesellschaftliche Ebene – Essen bringt die Menschen zusammen. Nahrungsaufnahme kann für KrebspatientInnen vor allem während und nach einer Chemo fast unmöglich werden. Der damit verbundene extreme Gewichtsverlust schwächt und kann sich zu einem echten, zusätzlichen Problem auswachsen.
Hier setze ich an, und zwar nicht wie bei ErnährungsberaterInnen oder DiätologInnen üblich, nämlich in beratender Weise, was bzw. welche Nahrung jetzt für die an Krebs erkrankte Person gerade wichtig oder gut wäre, sondern genau umgekehrt: Die/der Erkrankte teilt mir mit, was sie glaubt essen zu können. Die Rollen sind sozusagen vertauscht, der Blickwinkel geändert. Ich höre zu, frage weiter nach und lasse mich von der/dem Betroffenen beraten. Dann koche ich genau das, was sie/er glaubt, bei sich behalten zu können.
Ich habe selbst erlebt, wie dadurch Kontakt zum/zur Erkrankten gehalten werden und man einen kleinen Beitrag leisten kann, um mit der neuen Lebenssituation besser zurecht zu kommen. Als Köchin und Lebensbegleiterin möchte ich diese Erfahrung weitergeben und so einen Beitrag zu einem achtsameren, liebevollen Umgang mit KrebspatientInnen leisten.