Krebs – Liebe – Punkt NULL
Verlassen werden, während der Krebserkrankung – ab in den “Müll” Strg+Alt+P.
Ich weiß, dass dies ein sehr emotionales Thema und fast ein Tabuthema ist, es können sich viele auch nicht vorstellen: “Verlassen werden inmitten einer Krebserkrankung.”
Egal ob Mann oder Frau, es kommt immer wieder vor.
Vielleicht kann sich keiner in die Person des Krebserkrankten hineinversetzen.
Eines ist ganz klar, dazu kann man viele Artikel lesen, eine Krebserkrankung eines Partners, egal ob Mann oder Frau, beeinflusst eine Beziehung sehr und stellt eine große Herausforderung dar.
Wir leben in einer schnellen, oft auch unemotionalen Zeit, somit sind wir doch in einer Art “Wegwerfgesellschaft” unterwegs.
Ich persönlich bin Sternzeichen Krebs, und sagte immer “ich bin ein Krebs, und werde daher nie Krebs bekommen”.
Und dann war er da, der Krebs – flutsch (September 2022).
Für mich als Betroffener eine harte Diagnose und auch eine “mega Lebensveränderung”, ich musste plötzlich viele Untersuchungen, Scans, Laboruntersuchungen etc. vornehmen …
Für mich war das alles neu und ich dachte natürlich, dass ich bald sterben werde, ich hatte sehr viel Angst, ich wollte nicht sterben, war sehr traurig.
Als Mann mit Prostatakrebs, der in den Knochen gestreut hat (Knochenmetastasen), ging anfangs meine Welt unter – ich fühlte mich “entmannt” – muss ich ja doch Medikamente nehmen, welche die Produktion von Testosteron hemmen, und somit meine “Männlichkeit”.
Aber ich bin ja als ein Kämpfer bekannt, der versucht alles zu überstehen – ein Grizzly(bär) halt.
Natürlich ist so eine Situation eine immense Belastung, für einen als Betroffenen selbst, als auch für die/den PartnerIn.
ICH, durchlebte eine Trennung, ungewollt, gerade in der Phase, wo ich meine Partnerin gebraucht hätte, nicht um sie “auszuzuzzln” (auszusaugen), sondern einfach als Halt, dass wir alles überstehen …. wir hatten uns das doch irgendwie “ausgemacht” – ich glaubte es zumindest ……… doch es kam anders ——–XXX
ICH WAR PLÖTZLICH ALLEIN – die Beziehung wurde von meiner damaligen Partnerin beendet, ohne wirkliches Gespräch, ohne miteinander offen zu reden – ja, vielleicht gab es schon ein paar Probleme in der Beziehung, aber ich bin heute soweit, dass ich sagen kann – solche “Probleme” sind lösbar – wenn man sich gern hat, ich will gar nicht von LIEBE sprechen – was ist denn dann eigentlich LIEBE ?
Ein Beziehungsaus mitten in einer Krebserkrankung, was macht das mit dem Krebs-Betroffenen ?
Es ist der “vorgezogene Tod”, die Entmachtung aller Gefühle, seines Selbstwerts, der Glaube an die Liebe und ein immenser Schmerz, ein Schmerz, ein riesen schwarzer Fleck inmitten des Herzes, ein Schmerz, der den Tod seiner leiblichen Mutter fast übertrifft.
Man glaubte doch, dass man zusammenhält, und ein schwerer Schicksalsschlag kann doch jeden treffen.
Jetzt hat man schon eine Krebserkrankung und wir dann vom Gefühl her noch “fallen” gelassen … das bohrt sich ins Herz und ist natürlich ein “Hammerschlag” inmitten der Erkrankungs- und Therapiezeit, die Monate und oftmals auch leider Jahre andauert.
Man hätte sich doch genau das Gegenteil gewünscht, Mitgefühl, Berührung, Verständnis, Zusammenhalt.
Strg+Alt+P. unter Windows bekannt.
Wie fühlt man sich als Betroffener – obwohl ich auch die Seite des nichterkrankten Parts in gewissener Weise verstehe, da dies natürlich keine einfach Situation darstellt und auch Ängste und Bedenken erzeugt.
Als Erkrankte/r fühlt man sich aber:
– alleingelassen
– ge(ent)täuscht
– wie das schlechteste Schei*papier am Klo (WC)
– wie Müll
– traurig
– bodenlos, verloren
– weggeworfen
– frühzeitig “verstorben”
– minder
Eine Krebserkrankung ist eine belastende Situation, aber gerade in dieser Zeit, ist es wichtig, dass man alle Register zieht, sich Unterstützung holt, egal in welcher Rolle man ist. Und ganz wichtig, dass man offen miteinander umgeht und redet.
Alles andere ist traurig und sehr verletzend – vielleicht noch mehr als die eigentliche Erkrankung.
Bitte redet miteinander, es kann jede/n treffen.
www.stronggrizzly.at