Erleichterung vs. Belastung
Spargelspitzen, Eisberge und Freudentränen
Spargelspitzen
Woran erkennt man, dass jemand noch niemals Spargel gegessen hat? Wenn die köstlichen Spargelspitzen am Teller übrig bleiben. Kann es Absicht sein, weil just das Beste nicht schmeckt? Nein! Ist es Unwissenheit, weil sie ausschauen wie die Wurzeln und nicht die Spitzen? Ja! Wenn man beim Abservieren diese unfassbare Verschwendung entdeckt, kurz innehält, das parallel gelegte Besteck jedoch signalisiert: Fertig, danke! – wie reagiert man dann am besten? Stillschweigend den Teller abräumen oder doch noch einmal fragen: Sind Sie fertig? Keiner der anderen Gäste am Tisch hat es fertig gebracht, darauf hinzuweisen – vielleicht, weil man niemanden beleidigen oder vor den anderen bloßstellen möchte. Oder weil man sich dachte: Soll ich etwas sagen? Lieber nicht….
Eisberge
Die Spitze des Eisberges verrät meist gar nichts darüber, was sich unter der Wasseroberfläche alles befindet. Nach außen hin schauen diese kühlen Riesen meist viel kleiner aus – der richtig mächtige Teil ist im dunklen Meer verborgen und daher für das Auge unsichtbar. Wir wissen nicht, ob wir die Spitze des Corona-Eisberges erreicht haben. Viele Wissenschaftler und Epidemiologen ergeben viele unterschiedliche Meinungen. Und für jeden Einzelnen ist die Spitze des eigenen, persönlichen “Eisberges” in diesen schweren Zeiten so und so wieder ganz etwas Anderes…. Die Eiseskälte, die derzeit durch den Social-Media- oder Freundes- und Familienkreis-Dschungel weht, zeigt uns das sehr deutlich. Wer auf ein eventuelles Missverständnis oder ein Unrecht hinweist wird gerne schnell einmal mundtot gemacht, wenn es unangenehm wird. Vielleicht ist es besser, gar nichts mehr zu sagen? Wohl eher nicht!
Freudentränen
Bei all den Spargel- und Eisbergspitzen nicht den Überblick zu verlieren, was wirklich “wichtig” ist und was nicht, scheint gar nicht so einfach zu sein. Wenn das Ergebnis des Stageings einer krebskranken Freundin, die es aufgrund der Corona-Maßnahmen verschieben musste, nach 8 Wochen endlich nachgeholt wird gut ist, sind auf jeden Fall die Freudentränen ganz groß. Dann relativiert sich wieder einiges, und man kehrt zurück zum Wesentlichen: Zu einem freundlichen Umgang miteinander, zu mehr Verständnis für die unterschiedlichen Situationen und zu weniger Egoismus gegenüber meiner Umwelt. Eigentlich braucht es zum Glücklichsein oft ganz wenig – so ähnlich wie beim Essen. Grüner Spargel mit Olivenöl und Parmesan beispielsweise ist so köstlich – da braucht man nicht mehr dazu außer einem knusprigen Weißbrot und einem guten Glas Weißwein.
Grüner Spargel mit Parmesan
Menge für 2 Personen:
500 g grüner Spargel
2 El natives Olivenöl
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
ca. 40 g frisch gemahlener Parmesan
Zubereitung:
Den grünen Spargel muss man nicht schälen! Ich schneide nur vom untersten Ende 1 cm ab und wasche ihn gründlich. Eine Auflaufform gut mit Olivenöl einstreichen. Den Spargel schichtweise hinein schlichten, jede Schicht mit etwas Salz (nicht zu viel!), Pfeffer und Parmesan bestreuen. Zum Schluss noch etwas Olivenöl darüberträufeln. Im vorgeheizten Ofen bei 200 ° Heißluft je nach Stärke des Spargels ca. 5 – 10 Minuten überbacken.
Tipp: Wenn man möchte kann man ein wenig Zitronensaft darüberträufeln, und man kann zur Abwechslung statt Olivenöl auch Butter verwenden.
Ein schnelles, einfaches und köstliches Essen – lasst es euch gut schmecken!
Gutes Gelingen wünscht
Die Wanderköchin mit Herz
Birgit Indra
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