Krebs – Liebe – Punkt NULL
Immer wieder diese Frage: “Wie kann es sein, dass du so krank geworden bist?”
Immer wieder diese Frage:
Du lebst doch so gesund, wieso bist du so krank geworden?
Diese Frage hat mich mehr als einmal erreicht und je nach Laune bin ich ihr nachgegangen oder eben nicht.
Denn einerseits, wollte ich darauf nicht antworten und so nur einer weiteren Spekulation, Tür und Tor öffnen und andererseits, war diese Frage für mich überflüssig wie ein Kropf. Denn was hätte mir die Beantwortung dieser Frage in der Zeit zwischen Diagnose und Behandlung schon gebracht? Oder welche Erkenntnisse hätten die Fragenden für sich gewonnen?
Was aus meiner Sicht hinter dieser Frage steckt.
In diesem Beitrag geht es mir darum, was sich hinter dieser Frage verbirgt, wenn sie uns von außen gestellt wird. Meine Theorie dazu ist Folgende. Wenn Menschen für einen Vorgang, gleich welcher Art, eine Ursache ausmachen können oder einen Schuldigen finden, besteht ein Grund zur Hoffnung, selbst nicht zur Gruppe der Beteiligten zu zählen. Natürlich ist es vernünftig, wenn du einen gesunden und entspannten Lebensstil führst. Risikofaktoren vermeidest und dir dazu das notwendige Wissen aneignest.
Kommt es aber dennoch dazu, dass ein Mensch und besonders eine Therapeutin, so krank wird, muss sich dahinter ein dunkles Geheimnis verbergen. So spürte ich wie so viele andere von einer Krebserkrankung betroffene Menschen, dieses Gefühl von Distanz zwischen mir und der Welt. Die so gerne einen fixen Auslöser für diese schwere Erkrankung haben will und sich doch so schwertut, das Leben an sich als Risikofaktor zu betrachten.
Je nachdem, wie es mir körperlich und seelisch ging, konnte ich relativ milde mit diesen Begegnungen umgehen. Manchmal aber war ich einfach nur zutiefst verletzt und unangenehm berührt von der Grobheit der Aussagen. Besonders wenn sie von Menschen kamen, die sich selbst für achtsam und besonders spirituell halten. Ich nenne sie die pseudo-erleuchteten Tortenkerzen dieser Welt und versuche mich möglichst weit von ihnen fernzuhalten. Nach über 30 Jahren Arbeit im Feld der komplementären Therapien, hat sich ein sehr spezieller Blick auf diese Sorte Mensch ausgebildet. Es gilt, wie in allen Lebensbereichen sind sehr bunte Facetten des menschlichen Bewusstseins anzutreffen und es ist notwendig genau hinzusehen, mit wem man es zu tun hat.
Meine Haltung dazu
Wenn du während der Krebstherapie mit unpassenden Fragen und schlicht dummen Kommentaren konfrontiert wirst, können sich für dich folgende Punkte lohnen:
- Wer spricht?
- Was zeichnet diesen Menschen aus?
- Ist die Frage liebevoll?
- Trägt deine Antwort dazu bei, dass du dich besser fühlst?
- Lohnt sich eine Antwort?
- Willst du antworten?
Diese Überlegungen haben mir geholfen, mitten im Sturm, selbst offen und liebevoll zu bleiben und dennoch an der rechten Stelle Nein zu sagen. Es geht um dein Leben und jedes Wort kann eine Energie in Gang setzen, die dir nicht guttut. Du wirst lernen, die Spreu vom Weizen zu trennen, der Weizen hat in diesem Fall eine Qualität, die unbezahlbar ist.
Im nächsten Beitrag schreibe ich über die Art von Fragen, die aus deinem eigenen, persönlichem System kommen. Die so tief gehen, dass sie viel mehr in dir verändern, als es jede Krankheit nur ansatzweise tun könnte. Wann du sie stellen solltest.
Und welche Schritte sich daraus für dich ergeben können.
Deine LebenkräfTigerin
Martina