Am 10. Januar vor sechs Jahren begann mein zweites Leben mit der Transplantation von Blutstammzellen. Zur Feier des Tages habe ich einen wunderschönen Tag mit meiner lieben Freundin in Bonn verbracht, die vor sechs Jahren für mich im Büro eine Kerze angezündet hatte. Streng verboten aber sie sagte: Das ist mir heute sowas von egal.

In der Nacht dann habe ich mich gefragt, ob ich denn inzwischen schon richtig im Leben angekommen bin. Ja, in einer Zwischenstufe bis zum nächsten Rezidiv … Diesen Gedanken griff ich am nächsten Morgen wieder auf. Nicht ganz unmittelbar, sondern hinein in die Flut von Ideen und Projekten, die ich noch umsetzen will. Wann soll/kann/will ich das alles machen (mit chronischem Erschöpfungssyndrom)?  Fertig wird man doch aber nie mit allem, was man sich so alles vorgenommen hat. Einiges mitten drin, der Blick darf nicht fehlen auf das, was läuft bzw. abgeschlossen ist. Also doch im Leben angekommen. Das mit dem Rezidiv verschiebe ich auf irgendwann mal und will mich in Zuversicht üben.

Den Titel „Heilung auf Widerruf“ habe ich mir von dem Buch von Petra-Alexandra Buhl mit dem Untertitel „Überleben mit und nach Krebs“ geliehen. (Das Buch ist empfehlenswert).