Erleichterung vs. Belastung
Hauptsache, man spricht darüber, Kochen für KrebspatientInnen, Gaumenreise nach Thailand
Hauptsache man spricht darüber
“Durch´s Reden kommen d´Leut z´am!” sagt ein altes Sprichwort. Sobald Angehörige oder Freunde von Betroffenen mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden, setzt sich bei vielen jedoch ein dicker Kloß im Hals fest. Was kann man auch schon sagen? Wie soll man seinem Mitgefühl oder seiner Betroffenheit Ausdruck verleihen, ohne dabei in irgendeiner Weise zu verletzen oder Öl ins Feuer zu gießen? Dann lieber so wenig wie möglich dazu sagen, denkt man sich.
Und was kann man schon tun? Der Lebenspartner fungiert als Chauffeur zur Chemo, die Mutter hilft im Haushalt, die Kinder werden teilweise von der Schwester betreut – scheint ja ohnehin alles gut zu laufen…. So zieht man sich ratlos zurück. Aus Tagen werden Wochen, aus Wochen werden Monate. Man denkt zwar regelmäßig an den oder die liebe Freundin, aber man weiß nicht, wie man sich mitteilen soll. Und wenn man es tut, hat man leider oft das Gefühl irgendetwas Falsches zu sagen oder zu tun.
Kochen für KrebspatientInnen
Ein guter Anknüpfungspunkt, Kontakt zu halten kann das Kochen sein. ChemopatientInnen können sehr oft während der Therapie wenig oder fast nichts essen. Die Appetitlosigkeit und die Übelkeit sind sehr unterschiedlich, und oft können sie auch gar nichts essen, weil es wieder hoch kommt. Dieser Zustand kann zwischen den Chemotherapien sehr unterschiedlich sein – dann können die Betroffenen wiederum zu schwach sein, oder sie wollen einfach nichts für sich kochen, weil sie die Gerüche nicht ertragen.
Je länger die Therapien andauern, desto höher und schneller kann der Gewichtsverlust und das damit verbundene Dahinschwinden jeglicher Energien sein. Bei manchen ist es auch genau umgekehrt – sie nehmen aufgrund mangelnder Bewegung und einseitiger Ernährung zu. Hier kann man eine soziale Brücke schaffen, und für die betroffene Person da sein. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Kochen für KrebspatientInnen und möchte meine Erfahrungen teilen.
Der nächste Workshop “Kochen für KrebspatientInnen” findet am Montag, den 15. Juni 2020 von 18 – 20.30 Uhr in Baden bei Wien statt. Nähere Infos und Anmeldung unter https://wanderkoechin.at/news/kochworkshop-zum-thema-kochen-fr-krebspatientinnen
Gaumenreise nach Thailand
Und hier noch ein köstliches Rezept aus meiner “Gaumenreise” https://wanderkoechin.at/news/auf-gaumenreise-mit-der-wanderkchin-mit-herz , um das Fernweh ein bisschen abzufedern:
Thaisuppe mit Garnelen, Glasnudeln und Pilzen
Zutaten für 4 Personen:
300 g Biogarnelen tiefgefroren
4 Tongu-Pilze getrocknet
100 g Sojasprossen
1 Frühlingszwiebel
kleines Stück Ingwer
200 ml Kokosmilch
ca 400 ml Hühnersuppe
4 El helle Sojasauce
2 El Reiswein
8 Blatt Basilikum
Abrieb und Saft einer halben Bio-Zitrone (oder Zitronengras)
1 Tl Zucker und Chili (nach Bedarf)
ca. 50 g Glasnudeln
Tipp:
Ich verwende statt Zitronengras gerne die Schale und den Saft einer Bio-Zitrone, aber natürlich kann man auch Zitronengras verwenden, wenn man es bekommt. Aber Vorsicht: Das Gras ist sehr hart, man muss es vor dem Verwenden mit einem Fleischklopfer bearbeiten, um die Fasern zu quetschen und das Aroma frei zu legen. Das so vorbereitete Zitronengras bevor man die Zutaten hineingibt ca. 10 – 15 Minuten in der Suppe mitkochen und dann wieder herausnehmen. Es wird nicht mit gegessen!
Zubereitung:
Die Glasnudeln in kochendem Wasser kurz bissfest kochen und bereitstellen. Die Tongu-Pilze mindestens 20 Minuten in warmem Wasser einweichen, die Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, und das Stück Ingwer schälen und in schmale Streifen schneiden. Hühnersuppe und Kokosmilch vermischen und zum Kochen bringen. Den geschnittenen Ingwer dazu geben, mit Reiswein, Sojasauce, dem Saft und der Schale der Zitrone sowie dem Zucker abschmecken. Wenn nötig noch etwas Salz dazu, Chili nach Bedarf. Die Tongu-Pilze ausdrücken, die Strünke entfernen und die Hüte in Streifen schneiden. Nun die Pilze gemeinsam mit den Glasnudeln, Frühlingszwiebeln, den Sojasprossen und den tief gefrorenen Garnelen in die kochende Suppe geben. Einmal kurz aufkochen lassen – fertig! Das Basilikum erst kurz vor dem Servieren dazugeben.
Gutes Gelingen wünscht
Birgit Indra
Die Wanderköchin mit Herz
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2500 Baden
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