Erleichterung vs. Belastung
Federn lassen
Metas und Stoma – raus aus meinem Körper!
Der Kackbeutel war weg, zurückverlegt worden während der Metastasen-OP. Das war doch wirklich mal eine wunderbare Nachricht. Im Vorgespräch hatte der Chirurg diese Möglichkeit geäußert, war sich aber nicht sicher und wollte während der OP entscheiden, ob eine Rückverlegung nicht vielleicht verfrüht sei. Ich hatte mein Stoma ja erst seit einem Monat. Das war nun also Geschichte. Ich war voller Dankbarkeit. Insgesamt war dieses zweite Mal, aus Krebsgründen im Krankenhaus zu liegen, aber leider richtig übel. Im wahrsten Sinne des Wortes… es ging mir ziemlich schlecht, ich brauchte Blutkonserven, wurde künstlich ernährt, weil mein Darm seinen Job nicht wieder aufnehmen wollte und musste mich ständig übergeben. Das war wegen der großen, langen, frischen Bauchwunde gar nicht günstig, weshalb ich kurzerhand eine Magensonde gelegt bekam. Auch keine besonders schöne Erfahrung…
Aber die Metastasen konnten alle entfernt werden. Ich war krebsfrei. Das war das wichtigste. Bis der Darm endlich seine Arbeit wieder aufnahm, dauerte es für meinen Geschmack noch viel zu lange. Jeden Morgen überprüfte der Arzt mit seinem Stethoskop (oder ist das nur fürs Herz und heißt das Hörding, das mir täglich auf den Bauch gelegt wurde, anders?) meine Darmgeräusche. Täglich war seine Einschätzung: “Nein, da tut sich leider noch gar nichts.” Täglich meinte ich, zwischendurch GANZ sicher eine Darmbewegung gespürt zu haben! Die Schwester eilte jedes Mal herbei und freute sich ganz oft mit mir, dass HEUTE BESTIMMT die lästige Magensonde entfernt werden könne. Ein Fest, als es dann endlich nach zehn Tagen wieder losging mit meinem zusammengeflickten Darm (der Arme hatte ja auch wirklich keine schöne Zeit – er war um einen halben Meter gekürzt worden, hatte zwischenzeitlich ein Ende, das aus meinem Bauch herausschaute und musste mit dem ganzen Schit ja auch erstmal klar kommen). Ich war noch nie in meinem Leben so froh, Stuhlgang haben zu dürfen! Es war toll! Das Bild, das zu diesem Artikel gehört, soll dieses “Federn lassen”, das ich vor allem während des zweiten Krankenhausaufenthalts ganz stark empfunden habe, ausdrücken. Ich habe es während meines Reha-Aufenthalts gemalt.