Krebs – Liebe – Punkt NULL
Falsche Freunde
Hallo zusammen,
kennt Ihr das auch, ihr glaubt eine/n Freund/In zu haben und dann entpuppt sich das ganze Beziehungsgeflecht als falscher Fünfziger? ihre Krebserkrankung lässt Sie plötzlich allein im Regen stehen, weil sich Freunde verabschieden? mit Änderung ihrer Lebensweise und Einstellung wenden sich Menschen ab? kürzlich las ich folgenden Satz „falsche Freunde sind ein Widerspruch in sich.“ Bemerkenswert, sind doch Freunde eine Bereicherung für unser Leben. Freunde gehen durch dick und dünn, keine Lebensphase mag noch so trist und schwierig sein, ein Freund ist ein aktiver Begleiter, Mutmacher, Tröster, Motivator, Kritiker und manchmal auch ihr Richter. Sie holen das Beste aus uns heraus, ermutigen uns, neue Wege zu probieren und stehen uns mit vielen Tipps zur Seite. Sie sind keine Neider, Geizhälse, missgünstig und illoyal, Lügner und Effekthascher. „Im Idealfall sind sie eine Mischung aus Karriereberater, Entertainer, konstruktivem Kritiker und Kummerkastentante“. So gibt es nur eins festzustellen: auf einen guten Freund können Sie sich zu jedem Zeitpunkt verlassen. Und weil die Eigenschaften so umfangreich sind, gibt es den guten Freund nicht als Massenprodukt.
„Wahre Liebe mag selten sein – wahre Freundschaft ist noch seltener.“
Albert Einstein (1879-1955)
„Falsche Freunde“ sind wahre Schauspieler. Hinter ihrer lächelnden freundlichen Fassade verbirgt sich das Ungeheuer eines Egoisten oder Narzissten, stets bedacht Vorteile zu erhaschen. Ihre billigen Worte und ichbezogene, wiederkehrenden, oberflächlichen Dialoge gepaart mit dem Schaulaufen ihrer Erfolgswelten, blenden und faszinieren zugleich. „Ihre kargen Worte schmecken anfangs gut, wirken aber wie schleichendes Gift.“ Das ehrliche Interesse und Hineinfühlen für den anderen fehlen, und wenn es darauf ankommt, lösen sie sich in Luft auf.
„Manchmal ist dein Feind ehrlicher als dein Freund.
Denn er steht mit dem Messer vor dir und nicht hinter dir.“
Auf „Falsche Freunde“ werden Sie im Leben immer wieder stoßen, Sie erkennen Sie daran, dass
- sie über sich reden und nicht zuhören,
- sie vergleichen, aufrechnen, neidisch und eifersüchtig sind,
- sie keine Rücksicht nehmen (z.B. Chemobrain, Fatique),
- sie lieber Nehmen als Geben, und
- sie knüpfen Ihre Freundschaft an Bedingungen (z.B. geimpft versus ungeimpft).
Ich stelle unverblümt zwei Klassiker von „falschen Freunden“ vor. Zur Vertiefung nachfolgender Link: https://karrierebibel.de/falsche-freunde/
Der Parasit: Er gaukelt vor Teamplayer zu sein. Er setzt sich gerne in das gemachte Nest, genießt die Aufmerksamkeit und fühlt sich gut, solange es Ihnen schlecht geht. Sie sind sein Vergleichsobjekt, um sich selbst besser oder überlegen zu fühlen. Er liebt Macht, Statussymbole und Geld. Sein Selbstwertgefühl gerät ins Wanken, wenn Sie sich auf Augenhöhe begeben, oder gar besser sind. Seine Nahrung ist die Konkurrenz: man kann nur gewinnen, wenn andere verlieren. Er liebt Vergleiche aller Art, seine Eitelkeit wird dominiert durch sein übertriebenes Selbstbewusstsein.
Der Heuchler: Er lügt Sie an, erzählt Ihnen, was Sie hören wollen (Schmeichelei), aber nie die Wahrheit. Sein Element ist die Täuschung, er ist Meister der Doppelmoral. Sie erkennen ihn an der Widersprüchlichkeit seines Verhaltens. Er begegnet Ihnen mit Misstrauen und sieht sich schnell als Opfer. Das Wichtigste für den Heuchler ist, die Sympathie anderer zu gewinnen. Er will an jedem Ort und bei jeder Person gut dastehen. Daher ist er abwesend, wenn Sie in einer Krise stecken.
Den meisten von uns wird dieser Ausschnitt einer wissenschaftlich anerkannten Typologie einer falschen Freundschaft sicherlich bekannt vorkommen.
Wir Krebsler kennen zu genüge diese Personen, die an Tagen, an denen alles stabil ohne Schmerzen und Therapie verläuft, an unserer Seite stehen, zu jeder Party oder Fete mitgehen und bei spontanen Aktivitäten gerne dabei sind. Aber wenn irgendein Problem oder eine Situation entsteht, in der wir für ihre Unterstützung und Ihren Zuspruch benötigen, verschwinden sie in der Versenkung. Ich möchte gar nicht berichten, was die „Pandemie“ für einen gesellschaftlichen und sozialen Schaden angerichtet hat. Freundschaften in Zeiten des Abstandhaltens, des Social Distancing, Impfdiskussionen, zerbröckelten oder erlitten Schiffbruch unter dem Verlust der vertrauten Gewohnheiten.
Falsche Freunde geben Ihnen das Gefühl, dass Sie inadäquat sind, dass Sie so wie Sie sind, nicht den Vorstellungen entsprechen, und dass Sie sich ändern müssen, um akzeptabel zu sein. Ich sage es deutlich: Sie sind nicht abhängig von anderen Personen und die Wichtigkeit deren Meinungen. Fragen drängen sich mir auf: machen Sie andere glücklich, indem Sie ihre Erwartungen erfüllen? Oder machen Sie sie glücklich, indem Sie ihren eigenen Weg durchsetzen? Befreien Sie sich von den „falschen Freunden“, nicht mit Weichspüler-Technik die Konfrontation vermeiden, sondern klar und deutlich die Trennung vollziehen. Sie werden es nicht bereuen.
„Ein wahrer Freund ist der, der deine Hand nimmt, aber dein Herz berührt.“
Gabriel García Márquez (1927-2014)
An alle Krebsler: „never give up“!
Euer
Christian