Erleichterung vs. Belastung
Die vielen Gesichter der Angst
Wer unter fortgeschrittenem Brustkrebs leidet, weiß, dass er im Regelfall nicht mehr gesund wird. Die zwei Hauptziele lassen sich kurz zusammenfassen: LEBENSZEIT & LEBENSQUALITÄT. Es ist klar, dass die Uhr schneller tickt. Zudem wiegen die Konfrontation mit Leid, Schmerz, Angst und Tod immens schwer im PSYCHISCHEN RUCKSACK.
„Wovor fürchtest Du Dich genau?“, wurde ich vor Kurzem gefragt. Nun, die Angst hat VIELE GESICHTER und tritt in den unterschiedlichsten Lebenssituationen auf:
- Angst davor, was das nächste Staging wohl zutage bringt.
- Angst davor, im Rahmen des Arztgespräches bad news zu hören.
- Angst davor, dem engsten Umfeld die negativen Entwicklungen mitteilen zu müssen.
- Angst davor, von der psychischen Belastungen erdrückt zu werden.
- Angst davor, die Therapienebenwirkungen nicht zu ertragen.
- Angst davor, irgendwann mal als „austherapiert“ zu gelten.
- Angst davor, eines Tages die Schmerzen nicht mehr ertragen zu können.
- Angst davor, die Familie im Stich zu lassen.
- Angst davor, dass einem die Zeit für alles, was man noch machen möchte, ausgeht.
- Angst davor, lang gehegte Lebensträume begraben zu müssen.
- Angst davor, das Leben finanziell nicht mehr stemmen zu können.
- Angst davor, irgendwann als Pflegefall in einem Heim zu enden.
- Angst davor, nicht mehr Kapitän/in des eigenen Schiffchens zu sein.
- Angst davor, den letzten Weg antreten zu müssen.
- Angst davor, keine Spuren zu hinterlassen.
Je nachdem, wie man psychisch gestrickt ist, kreisen diese Gedanken ständig im Kopf oder überfallen einen von Zeit zu Zeit hinterhältig. Beides nicht schön.
Wie man damit umgeht? Da muss sich wohl jede/r seine/ihre eigene RESILIENZ-STRATEGIE zurechtzimmern. Wie ich das HANDHABE?
- Ich brauche wertvolle Gespräche mit meinem Umfeld.
- Ich gehe voll und ganz in meiner Arbeit als Brustkrebsaktivistin/Bloggerin auf.
- Ich setze mir Fixsterne (Treffen, Urlaube, Konzerte …) am dunklen Krankheitsfirmament.
- Ich lasse mich nur allzu gerne mit jeglichem Halligalli vom öden Krankheitsalltag ablenken.
- Ich schätze meine psychoonkologischen Gespräche.
- Ich lasse auch Tränen, Wut und Trauer zu.
- Ich arrangiere mich mit Situation, Therapie & dunklen Gedanken (so gut es geht).
- Ich habe meinen Krebs als meinen Beifahrer akzeptiert.
- Ich versuche in allem Negativen auch das Positive zu erkennen.
- Ich pflege und genieße meine Lebensfreude.
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