Krebs – Liebe – Punkt NULL
Demut
Heute schreibe ich voller Demut. Ich sitze auf dem Balkon meines Hotels auf der Insel Elba. Mein Titelfoto ist heute beim Sonnenuntergang entstanden. Dankbarkeit erfasst immer wieder mein Herz. Heute vor drei Jahren hatte ich meine erste Chemo. Noch nie, wirklich noch nie hatte ich solche Angst. Als mein Mann mich damals vor der Klinik raus gelassen hatte. Ganz alleine, mutterseelen alleine. Es durfte nämlich keiner mit. Ich hatte nicht nur Krebs, sondern es war auch noch Corona. Ich stellte mich also in der Schlange vor dem Krankenhaus an. Am Liebsten wäre ich weggerannt, so Angst hatte ich. Aber was hätte das gebracht. Der Krebs wäre mitgekommen🦂. Das war damals also der Start unserer Sommerferien, viermal Hochdosis Chemo. Danach weitere Zwölf. Mit ängstlicher Stimme meldete ich mich für die Onkologie an. Dann ging ich in den dritten Stock, meldete mich wieder an. Später viel mir auf, dass es immer hieß: “Sie kommen zur Therapie?” Das hörte sich nicht ganz so schlimm wie Chemo an. Diesen Tag werde ich wohl nicht vergessen. Dieses Jahr drei Jahre später kam ich auf Elba an. Meiner Lieblingsinsel auf der ich vor zwei Jahren nach der ganzen Tortour gelandet bin. Ich war quasi wirklich reif für die Insel nach Chemo, beidseitiger Masektomie und der Eierstockentfernung. Damals wurde die wunderschöne Insel mein Kraftort und ist es immer noch. Heute bin ich unheimlich dankbar und demütig, dass ich hier bin und dass ich noch in Urlaub darf und das Meer 🐬 sehen und hören kann. Dieses mal habe ich auf der Fähre, bei der Überfahrt vom Festland zur Insel, mehrer Tränen verdrückt. Tränen der Freude und Dankbarkeit. Jedes Jahr, wenn ich die Insel verlasse, bin ich dankbar wieder hier gewesen zu sein❤. Denn nichts ist selbstverständlich, ein Moment kann alles verändern.