Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

(B)LOGBUCHEINTRAG VOM 29.01.2020: CandyCrush-Jackpot und ein Exkurs ins Paradoxe.

06:03 Uhr: ich muss unbedingt Lotto spielen. Denn es ist etwas geschehen, mit dem ich schon nicht mehr gerechnet habe. Ich habe beim täglichen Booster-Rad von Candy Crush den Booster-Jackpot geknackt. Zuvor war das Rad gefühlte 3.284.198 Mal entweder ein Feld vor oder nach dem Jackpot stehen geblieben.

Hooooray.

Dann weiter zur Morgenvisite. Wenn ich mir die Werte auf der Vitalfunktionsapparatur anschaue, könnte ich meinen, ich wäre gar nicht krank. Alle Werte vorbildlich:

Temperatur: 36,5 Grad Celsius
Blutdruck: 123/80
Sauerstoffsättigung: 98 %
Puls: 68

Gegen Mittag wird mein bisheriger Zimmergenosse entlassen. Es war eine lustige Zeit mit ihm. Wir haben viel gelacht. Das hilft auch sehr. Kurze Zeit später wird der freie Platz neu belegt. Ich bekomme einen sehr gebrechlich wirkenden alten Herrn aufs Zimmer. Ich schätze ihn auf deutlich über 80. Ob ich da auch eine gemeinsame Wellenlänge herstellen kann?

Abends kommen Veit und Freddie zu Besuch. Wir sitzen im Innenhof und flachsen. Es tut gut, den Ernst der Situation auch mal zu verlassen. Das hat auch der Chefarzt empfohlen. So tauschen wir uns über allerhand paradoxer Dinge aus. Z. B.:

Dass schwarze Johannisbeeren, die rot sind eigentlich noch grün sind. Oder dass es paradox ist, wenn ein Trabantfahrer sagt: „Der ist nicht von Pappe!“. Oder wenn eine Kuh einen Ochsen anstiert. Oder wenn man sich im Handumdrehen ein Bein bricht.

Nachdem die Besuchszeit zuende ist, versuche ich den Kopf mittels „Der Bachelor“ zu resetten. Zuhause eigentlich immer ein Garant für einen guten, wenn auch vielleicht Bildungsniveauinsuffizienten Fernsehabend. Aber ohne den Live-Input meiner Süßen direkt neben mir ist das alles irgendwie nicht das gleiche. Also dann: gute Nacht, Welt.

Morgen gibt es nochmal einen Chemococktail aus Vincristin und Bleomycin. Danach heißt es eigentlich nur noch beobachten.

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