Erleichterung vs. Belastung
(B)LOGBUCHEINTRAG VOM 23.01.2020 || Teil 2: Es geht in die Klinik. Erster Chemo-Zyklus.
6:30 Uhr – der Wecker klingelt. Hätte er nicht machen müssen, war eh die halbe Nacht wach. Frisch machen, Zähne putzen, mit der „felligen Bestie“ noch ein letztes Mal für die nächsten 10 Tage Gassi gehen. Und dann Abfahrt.
Ein letztes Selfie vorm Spiegel vor der Abfahrt. Vielleicht ein letztes mit Haaren? Wer weiß das schon.
Der Smiley auf dem Arm ist noch von der Port-OP. Damit die Docs wissen, auf welche Seite das gute Teil kommen soll. Ich überlege, ob ich ihn nachstechen lassen soll.
7:30 Uhr, los geht’s. Noch einmal die Kinder fröhlich verabschieden, dann ins Auto. Bin heut‘ nah am Wasser gebaut. Beim Gassigehen mit dem Hund öffnen sich das erste Mal die Schleusen. Im Auto zum zweiten Mal. Das kann ja was werden!
Um 8:30 werde ich im AK Barmbek aufgenommen. Erstmal warten. Im Wartebereich bin ich das erste Mal satt, dabei hab ich noch nichtmal was gefrühstückt. 4 Stühle. Alle belegt von einer erwachsenen Frau, ihrer Schwester, ihrer Mutter und ihrer Oma. Man kann es auch übertreiben.
9:15: der Port wird angestochen. Soll er zumindest. 20er Nadeln sind zu kurz. 25er auch. 32er sind im Behandlungsraum nicht verfügbar. Der dritte Versuch mit der 38er Nadel passt. Mir wird kurz schlecht beim Blick auf das austretende Venenblut. Eher ungewöhnlich für mich. Aber anscheinend arbeitet es in mir. Da kann man schon mal weich werden.
Danach erfolgt die Aufklärung über die Chemomedikamente. Was alles passieren kann, aber nicht muss. Wird schon werden.
12:15 Uhr: das erste Mittagessen. Es gibt Hacksteak mit Kartoffeln und Spinat. Ich mag zwar eigentlich nicht so gern Spinat, aber vielleicht hilft’s.
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. Heißt bei mir: nach dem Hacksteak kommt die Chemo. Es geht los. Mal sehen was das wird. Ich bekomme meine Chemo nach dem BEACOPPesk Schema.
Ich denke morgen sage ich mehr dazu!