Krebs – Liebe – Punkt NULL
AML-Diagnose-Krebs-KrebsimEndstadium-Blutkrebs
13.05.2017, 06:40 Uhr , der Tag der alles veränderte
Mein Hausarzt fiel aus allen Wolken als er dieses Blutbild sah (eigentlich nur zur Routine, denn ich hatte ja nur Halsweh und blaue Flecken sowie rote Punkte). Er machte sofort ein weiteres Blutbild, weil er dachte er hat einen Pfusch gemacht bei der ersten Blutabnahme.
Boom zweites Ergebnis gleich erschütternd. Es war sofort klar: Ich musste Leukämie haben und ich drohte jederzeit innerlich zu verbluten. Durch die Blasten (Leukämiezellen) in meinem Blut, hatte ich kaum noch Thrombozyten (Blutplättchen) und somit drohte ich jederzeit innerlich zu verbluten. Es ging um jede Stunde, soweit war es schon. Wir durften keine Stunde mehr verlieren!
Ich durfte nicht einmal nachhause um meine Sachen für das Krankenhaus zu packen. Niemand wollte dies noch verantworten. Es ging sofort auf die Hämatologie ins LKH Fürstenfeld, wo man mir dann weiteres Blut entnahm und den ganzen Körper sowie Organe untersuchte.
Gegen 12:00 Uhr wurde mein Blut mit Blaulicht ins LKH Graz gefahren und ein paar Stunden später war klar:
Es handelt sich um eine akute myeloische Leukämie mit 95% Prozent Krebsbefall in meinem Knochenmark! Eine extrem aggressive Form der Leukämie. Mein Blut war weiß wie ein Milchschaum, mein Knochenmark war schneeweiß.
SOFORT Therapiebeginn sonst führt diese AML in den nächsten 2 bis maximal 3 Wochen zum Tot!
Krebs im Endstadium, Tod, Isolierzimmer, Chemotherapie, Organversagen? Was zur Hölle passiert da eigentlich mit mir. Ich konnte es nicht glauben. Es fühlte sich an, wie ein extrem schwerer Schockzustand. Die menschliche Psyche nimmt nur das auf, was sie verarbeiten kann, erklärte mir mal eine Psychologin später.
“Isabella, wollen Sie Leben?”, fragte mich die Oberärztin.
“JA, klar”, antwortete ich.
“Liebe Isabella, es tut uns unendlich leid, Ihnen das sagen zu müssen. Wir wissen nicht, ob wir noch etwas für Sie tun können. Ihre Leukämie ist soweit fortgeschritten, wir müssen sofort mit einer schweren Chemotherapie beginnen, ansonsten versterben Sie in den nächsten 2 Wochen daran. Es kann aber sein, dass sie durch diese hochdosierte Chemotherapie an Organversagen sterben. Wir rechnen mit allem.”
Na toll, das waren ja wirklich tolle Aussichten, oder? Mein ganzes Leben ging mir durch den Kopf und ich dachte mir nur “Verdammt, es kann doch nicht sein, dass ich mit 26 Jahren an Krebs sterbe!”
Da war er mein “Horst’l”, wie ich ihn später humorvoll nannte.
Mein Krebs, mein Weg, meine Lebensaufgabe begann also
Der Tag, der mir mein bisheriges Leben nahm und all meine Zukunftspläne auf einen Schlag zerstörte.
BOOOMM FUCKCANCER