Erleichterung vs. Belastung
127km+3780hm und 12H bei der Salzkammergut Trophy
Fast genau an diesem Tag vor einem Jahr, verlor ich aufgrund der Chemotherapie meine Haare, und mein Godnbua durfte sie mir abrasieren.
Und jetzt 365 Tage später, schaffte ich das, auch für mich unglaubliche…127km und über 3.700 Höhenmeter mit dem Mountainbike!
Während ich mit meinem Mountainbike bei meiner Reha in St. Veit, eine Tour mit ca. 500hm schaffte, traf ich den Entschluss mich bei der Trophy anzumelden.
Und wer mich kennt weiß dass ich gerne zu Übertreibungen Neige und ich mich daher gleich für die zweit längste Strecke entschieden habe.
Aber im mit dem Gedanken mich noch ummelden zu können oder es einfach lassen wenn der Körper sagt dass es nicht mehr geht.
Der große Tag stand nun vor der Tür!
Leider stellte sich das mit dem trainieren nach der Reha zur Gänze ein, weil auch mein Schweinehund ein Hund ist 🙂
Aber in der letzten Woche stand noch eine kleine Trainings Runde mit Freunden an, wo ich nach nur 800hm eigentlich umdrehen wollte und am verzweifeln war…wie soll ich 7 Tage später das gleiche 5 mal schaffen?!
Als ich dann noch bei der Fahrerpräsentation als einziger “nicht Sportler” und “nicht Promi” auf der Bühne stand, stieg aber der Druck und den brauchte ich auch irgendwie.
Am Abend dann noch die klassischen 2 Weizenbier und ein Wodka Orange – weil “des gibt uns Kraft” und dann schlief ich extrem gut! 🙂
Um 5:00 morgens wurde ich munter und verfolgte gleich meinen Freund online, der erstmals die A-Strecke im Angriff nahm.
Er startete perfekt und ich wusste dass wir ihn heute noch vielleicht auf der Strecke sehen werden.
Um 9:00 fiel dann der Startschuss und es ging los!
Mit einem “Potzn” Nervosität und Respekt war meine Devise langsam angehen.
Ich fuhr mein Tempo, glaubte ich zumindest.
Ein Blick auf meine Pulsuhr zeigte mir aber das Gegenteil – knapp bei 190…”des kann auf 12H aweng kritisch werden”.
Aber tja ich wusste es wird sich legen und so beruhigte sich das ganze nach den ersten 1.000hm.
Was wieder unglaublich war, und wo ich/wir sicher über 10x pure Gänsehaut bekommen haben, waren wie immer die Fans und Freunde.
Von großen Fanzonen bis hin zu einzelnen Personen die dich an den exponiertesten Stellen lautstark anfeuern war alles dabei.
Ich muss schon zugeben, dass ich durch meine “Krebs-Story” natürlich noch mehr Push von den Leuten bekommen habe, aber diesen Bonus brauchte ich.
Am Raschberg, den ersten von 4 “großen Hügerln” war ich genau in meiner gewünschten Zeit und ich freute mich auf die Abfahrt und eine Verschnaufpause.
Bei der nächsten Abfahrt hofften wir auf keine Defekte, Platten oder natürlich Stürze…und es war ein paar mal richtig knapp 🙂
Aber wir haben es geschafft und die Draufgabe war das wir genau mit unserem Freund Jonas von der A-Strecke zusammengekommen waren, und uns das sehr freute dass auch er voll nach Plan im Rennen war!
Es folgte einer unserer Betreuerpunkte, ohne diese und die Menschen bei den Labestationen wäre es für mich undenkbar es körperlich und mental zu schaffen – DANKE!!!
Was ich an Gel’s, Riegel, Salztabletten und Schmalzbrot gegessen habe, wollt ihr glaube ich nicht wissen…gestört 😀
imit geschafft, dann ging es auf den Salzberg!
Wie schon im Jahr 2014, wollte ich auch heuer dieses Stück nutzen, um an die zu denken die dieses Rennen nur mehr “von oben” mitverfolgen können…
In diesem Jahr starb ein Freund von mir an Krebs, er und seine Familie haben gekämpft bis zum Schluss…er ist/war für mich ein großes Vorbild, und hat mich durch meine schwere Zeit begleitet, obwohl es ihm deutlich schlechter gegangen ist.
Ich nahm unten eine vorbereite Kerze, und trug sie den Salzberg hinauf und entzündete diese oben und dachte an alle die, die leider nicht dieses Glück hatten wie ich…
Auch solche Momente sind für mich immer eine riesige Komponente, weil man einfach für die kämpft die es nicht mehr können.
Das Rennen ging weiter und als wir dann bei der Rossalm ankamen, wusste ich das letzte Limit könnte sich ausgehen!
Wieder ohne Defekt schafften wir das Limit nach 8,5H Rennteit, um knappe 10 Minuten.
Wir wussten jetzt die letzten 800Hm können wir ruhig angehen.
Als wir dann auch diesen letzten Anstieg geschafft haben, wusste ich “GOISERN WIR KOMMEN”!
Moderator Heinz Hörhager, wurde von meinem Team informiert dass wir in kürze ins Ziel kommen.
Seine Antwort “Hasi die Stimmung im Ziel wird genial”!
Ich wusste dass unsere Betreuer und Freunde im Ziel warten, aber was da dann los war, war einer der emotionalsten Momente meines Lebens!
Schon kilometerweit hörte man “Goisern prodeln” und mein bester Freund Grabner Michael und ich freuten uns sch riesig auf diesem Empfang, für den wir das ganze eigentlich gemacht haben.
Hier nochmal Danke an ihn, der mit mir dir 12H verbracht hat, und mich motiviert und “mitzaht” hätte wenn’s mir schlecht gegangen wäre, es war so wichtig da wen zu haben!
Und tja…dann kam das Ziel und es war UNBESCHREIBLICH!!!
Danke an alle die, die gegen die Werbebanner getrommelt haben und geschrien haben!
Danke an den “Trophy-Teufel” Gschwandtner Thomas der sich wie immer diese Rolle als Motivator so zu Herzen nimmt.
Danke an das gesamte Team der Trophy, ich denke auch für die war es der Lohn für 1 Jahr hatte Vorbereitungsarbeit.
Danke nochmal an alle Betreuer und meine Familie.
Die wichtigsten Fragen kann ich nochmal extra in einem Beitrag beantworten, sonst wird das hier noch länger 🙂
Aber eines hoffe ich damit bewiesen zu haben “Seht das Leben nicht immer negativ und regt euch nicht über Kleinigkeiten auf – des Leben ist oftmals leider zu kurz dafür.
Darum setzt euch Ziele und kämpft auch wirklich dafür, so wie wir gegen diesen deppaden Krebs kämpfen”
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Und an alle “Krebs-Kämpfer” hätte ich schon ein Ziel 🙂
Meldet euch doch bei meine 24H-Charity Run in Bad Goisern, am 18.&19.August 2023 an!
Es gibt eine eigene Wertung für “Krebs-Zertreter” und egal ob 1km, eine ganze Runde oder noch mehr – jeder hat die Chance auf den Sieg 🙂
Anmeldung kostenlos unter dem folgenden Link möglich:
time2win.at/event466
Euer David